Clubfahrt nach Reutte in Österreich vom 03.10. bis 06.10.2018
Am Tag der Deutschen Einheit war es endlich wieder soweit: Abfahrt zur jährlichen Clubfahrt, dieses Jahr zu den Bergseen Plansee, Blindsee und Urisee in Tirol.
Tag 1
Treffpunkt war wie immer am SSC-Parkplatz, um mit einem 9er Stadtmobil sowie dem legendären SSC-Bus (Kilometerstand: 265.000 km) die versammelten 10 Taucher mit ihrem Gerödel sowie eine Nichttaucherin Richtung Fernpass zu transportieren. Eine Nichttaucherin?! Ja, während die letzten Jahre immer zahlreiche unsrer Liebsten mitgefahren waren, kam es dieses Jahr leider nicht dazu.
Schweren Herzens mussten wir uns am Parkplatz von einigen etablierten Mitreißenden verabschieden und machten uns auf die, etwa mit 3 Stunden veranschlagte Fahrt. Kurz nach Ulm pausierten wir mit einem gewohnt berüchtigten Hinreisepicknick, zu dem jeder einige Köstlichkeiten beitrug.
Und es wurde uns klar: Nach keinem Tauchgang dieser Clubfahrt werden wir hungern müssen.
Angekommen an unserer Unterkunft in Reutte, dem Gasthof zum Schwanen, wurden nur kurz die Zimmer inspiziert.
Sofort ging es weiter zur wichtigeren Inspektion, nämlich der des ersten Sees, der am nächsten Tag betaucht werden sollte, dem Plansee. Nur um an die massenweise dummen Wortspiele dieser Tage anzuknüpfen: Wir planten das Tauchen im Plansee. Haha.
Spaß beiseite: Vorbei an der Burg Ehrenberg und entlang des türkisblauen Wassers des Plansees, eingerahmt von wunderschönen bewaldeten Bergen, die schon anfingen in den Farben des Herbstes zu leuchten, ging es zum Hotel Forelle, um die benötigten Tauchgenehmigungen zu besorgen. Außerdem konnten wir schon einmal die Taucheinstiege begutachten und Routen planen.
Zurück im Hotel fanden sich die meisten zum Feierabend-Bier zusammen, während andere die hoteleigene Sauna sowie das Dampfbad genossen.
Beim Abendessen folgte dann eine rege Diskussion, die die Hoffnung auf weitere Saunagänge in den nächsten Tagen, zum Aufwärmen nach kalten Tauchgängen, zunichtemachten: Hitze vergrößert die durch die Tiefe der Bergseen und die Höhe über NN sowieso schon angereicherten Stickstoffbläschen und kann daher sehr gefährlich werden!
Ein Deko(mpressions)-Bier ist deutlich gesünder :-))
Nach einem sehr guten Abendessen, mit sozial verteilten Nachtischresten, ging es dann recht schnell mit der Vorfreude ins Bett, am nächsten Tag endlich ins Wasser zu kommen.
Tag 2
Pünktlich um 09:15 Uhr am nächsten Tag war, nach einem reichhaltigen Frühstucks-Buffet, die Abfahrt. Während am Vortag noch einige Regentropfen auf den Tiroler Boden prasselten, erstrahlte heute die Sonne in ihrer vollen Pracht!
Über dem Wasser des Plansees bildete sich leichter Nebel, der prädestiniert war auf Bild gebrannt zu werden.
Bestens gelaunt ging es ins Wasser, mit super Sicht, Tiefen bis zu 40 Metern und Attraktionen wie Leiterwagen und Fischerkahnwrack sowie einigen Fischis.
In der Mittagssonne wurde getrocknet, gepicknickt, aufgewärmt und sich auf den zweiten Tauchgang vorbereitet. Dieser war Unterwasserlandschaftlich ähnlich wie der erste, die Highlights waren diesmal jedoch Reste einer Kutsche und ein Segelboot mit gehisstem Segel. Am ansässigen Campingplatz konnten wir noch die Tauchflaschen für den nächsten Tag füllen lassen und dann ging es auch wieder Richtung Hotel.
Dort folge erstmal das angesprochene Deko-Bier. Nach dem Abendessen konnte ein Mittaucher nachvollziehen, warum er an diesem Tag deutlich mehr Nullzeit hatte als seine Mittaucher: Er hätte die automatische Bergseeerkennung manuell aktivieren müssen.
Tag 3
Das Tauchziel am nächsten Tag war der Blindsee. Ich erspare euch weitere Wortwitze :-))
Der Wettergott meinte es immer noch gut mit uns, bei strahlendem Sonnenschein und wunderschönen Ausblick auf die Zugspitze holten wir uns zunächst die benötigten Tauchgenehmigungen im Hotel zum Mooren in Lermoos.
Der Blindsee kann vom Fernpass aus über eine abenteuerliche Straße durch einen schönen Wald erreicht werden. Deutlich kleiner als der Plansee liegt er ebenfalls inmitten eines fast schon kitschigen Berg-Panoramas, in einer Senke umrahmt von Hügeln, Berggipfeln und einer Steilwand.
Tauchtechnisches Highlight ist in diesem See mit Abstand der mysteriöse untergegangene Wald, mit riesigen Baumstämmen, die kreuz und quer faszinierende Gebilde schaffen. Bevölkert von vielen Zandern und Barschen sowie einigen Schleien und Forellen macht diese Unterwasserlandschaft einfach nur Spaß. Beim zweiten Tauchgang gab es zusätzlich noch eine kleine Steilwand zu besichtigen. Auf dem Rückweg zum Hotel wurden gleich noch die Tauchgenehmigungen für den Urisee am Folgetag besorgt. Nur noch 5 Taucher mussten mit dieser Genehmigung versorgt werden, da wir uns entschieden, die Busse in einen "Frühheimfahrbus" und einen "Nochmaltauchenbus" aufzuteilen. Am letzten Abend wurden noch Bilder ausgetauscht und die restliche gemeinsame Zeit genossen.
Tag 4
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns voneinander und die verbleibenden Taucher führten noch einen Tauchgang im Urisee durch, der zwar von der Oberfläche schön anzusehen ist, jedoch Unterwasser hauptsächlich mit schlechter Sicht nicht überzeugte.
Einziges Highlight war eine schöne Holzschnitzerei in einem Baumstamm, Holzmichel genannt. Nach einem Picknick in der Sonne machte sich auch der 2. Bus auf den Weg nach Karlsruhe.
Es war mal wieder eine super Clubfahrt mit einer tollen gemeinsamen Zeit und vielen schönen Erinnerungen. Vielen Dank an alle Beteiligten, vor allem an die Organisatoren Regina und Immo sowie Andrea für die Tauchinfos. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Es grüßt Euch herzlich
Euer Lukas